Gestern Abend regnete es ausnahmsweise mal nicht und für einige Stunden war der Sternenhimmel sichtbar. Spontan fuhr ich an den Stadtrand von Oberhausen und fotografierte den Kometen Lovejoy. Seitdem 1986 der Halleysche Komet seinen erdnächsten Punkt erreicht hatte, versuchte ich immer wieder einen Blick auf einen Kometen zu erhaschen, was mir gestern zum ersten Mal gelungen ist. Ein Telefonat mit Astroexperten Martin Rietze brachte mich auf die Richtige Spur. Er verriet mir, dass der Komet derzeit mit dem Feldstecher sichtbar ist und in der Nähe des Sternhaufens der Plejaden steht. So stieg ich auf die Halde von Prosper-Haniel. Bedauerlicher Weise sorgte die Beleuchtung des Zechenturms für zusätzliche Lichtverschmutzung und es war nicht einfach ein wirklich dunkles Plätzchen zu finden. Im Lichtschatten des Gipfels der Halde, wurde das Licht zum Glück abgeschirmt. Doch für einen wirklich dunklen Nachthimmel reichte es nicht, dazu muss man die Ballungsräume weit hinter sich lassen und am besten ins Gebirge fahren.
Lovejoy war durch den Fotoapparat als grünlicher Lichtfleck sichtbar, mit bloßem Auge blieb er mir aber verborgen. Einen Schweif konnte ich auch auf den Bildern nicht entdecken. entweder hat er noch keinen ausgebildet, oder er ist so schwach, dass es vom Restlicht überstrahlt wird. Möglicher Weise wird er mit weiterer Sonnenannäherung einen Kometenschweif bilden. Der Schweifstern erreicht seinen Perihel (sonnennächsten Punkt) Ende Januar. Dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen gut sichtbaren Schweif am Größten.
Lovejoy trägt die wissenschaftliche Bezeichnung C/2014 Q2. Er ist ein periodisch wiederkehrender Komet und wurde im November 2011 vom Australier Terry Lovejoy entdeckt. Um den 17. Dezember 2011 war der Komet so hell, dass er tagsüber sichtbar war. Sein Schweif war spektakulär.
Obwohl von Kometen eine potenzielle Gefährdung für die Erde ausgeht, können wir das Naturphänomen Lovejoy ohne Sorge genießen. C/2014 Q2 kommt der Erde bis auf weiteres nicht so nahe, dass er eine Gefahr darstellt.